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AutorenbildPatric Stöbe

Warum "kann ich Ihnen helfen" mit verkaufen nichts zu tun hat

Es geht wieder einmal um das verkaufen von Produkten, heute speziell im Einzelhandel. Dabei kennen viele Leser die oben genannte Floskel beim Eintritt in ein Geschäft nur zu gut. Hellseherisch könnte ich jetzt auch die einzige Antwort bekannt geben, die 100% aller bisher Befragten auf diese Eingangsfrage antworteten: "Danke, ich schaue nur".


Damit ist der eigentlich gut gemeinte Eingangssatz auch zugleich das Ende fast jeglichen Einkaufsvergnügens. Aber warum benutzen ihn dann noch so viele Verkäufer?


Meiner Meinung nach ist dieser Satz nach wie vor so beliebt, weil er das eigene Wohlbefinden nicht stört und dem Kunden ja im Grunde beide Optionen offen lässt. Der Kunde könnte ja schließlich auch sagen, "oh, gut das sie mich das Fragen, ich möchte Folgendes wissen". Da der Kunde aber in der Regel den Laden zunächst unwissend betritt und gar nicht detailliert weiss, welches Angebot genau der Verkäufer für ihn bereit hält, weiss er natürlich auch noch nicht, ob er Hilfe benötigt oder nicht!


Anders herum ist die Frage grundsätzlich falsch, denn selbstverständlich kann der Verkäufer helfen, denn dass ist sein oder ihr Job. Wenn er nicht helfen kann, wer dann?


Ein sehr bekannter Verkaufstrainer hat einmal in einem Vortrag gesagt, dass es genau 5 Gründe gibt, warum ein Kunde einen Laden betritt:


  • weil es draußen regnet

  • weil "er" seine Frau sucht :-)

  • weil er oder sie etwas stehlen will

  • weil er oder sie sich verlaufen hat

  • oder weil er oder sie, jetzt festhalten, etwas kaufen möchte


Jetzt werden viele Leser aufschreien und mir im Geiste zurufen: "Totaler Quatsch! Ich gehe auch in Läden, nur um mich umzuschauen, ich will nicht immer kaufen."


Stimmt ja auch, aber eben nur vordergründig. Sofern man nämlich unterstellt, dass jemand bewußt in einen Laden gegangen ist, dessen grundsätzliches Angebot er erkannt hat (durch Schilder, Werbung, was auch immer), dann kommt der Kunde in den Laden geschlendert, weil die Möglichkeit besteht, dass er dort auch etwas passendes für sich findet. Oder anders: Ich gehe nicht in einen Blumenladen, wenn ich mir 100%ig sicher bin, dass ich niemals im Leben einen Strauß Blumen kaufen möchte, es sei denn, es greift einer der anderen 4 Gründe von oben.


Wie kann der Verkäufer es denn nun anders, evtl. besser machen?


Im Grunde ganz einfach: Interessieren Sie sich einfach für ihren Kunden! Fragen Sie ihn, was er möchte. Stellen Sie offene Fragen oder deuten Sie dem potentiellen Kunden an, dass Sie für ihn da sind. Und ja, das kann man auch genauso sagen: "Wenn sie mich brauchen, ich bin für sie da". Der Kunde weiss bescheid, hat den Verkäufer als Verkäufer erkannt, fühlt sich nicht gestört, etc. pp.


In diesem Sinne...ich hoffe ich konnte Ihnen helfen :-)


Warum "kann ich Ihnen helfen" nichts mit verkaufen zu tun hat

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