Einen Beitrag mit dem Wort Angst zu beginnen ist sicher nicht glücklich, anders bekomme ich das Thema aber nicht sauber umschrieben..
Viele Gründer verfolgt die Angst vor dem Scheitern des eigenen Startups. Die Gefühle wechseln zwischen totaler Euphorie mit einem "das muss doch klappen" und dem Ernüchterten "das wird nie etwas" oder "was mache ich wenn".
Die Angst vor weitreichenden Entscheidungen und einem Verlassen des eigenen Komfortkreises ist vollkommen normal. Oftmals ist es vor allem das eigene Sicherheitsempfinden, was vor dem Schritt in die berufliche Neuorientierung hindert oder einen nach der Gründung nicht loslässt.
Eine entscheidende Frage ist aber: Wovor habt ihr wirklich Angst? Als Antwort erhalte ich auf diese Frage meistens, dass man ja nicht sicher ist, ob die Selbständigkeit auch wirklich funktioniert. Meine Gegenfrage lautet dann: Warum hast Du Angst vor der eigenen Selbständigkeit, wenn Du auf der anderen Seite keine Bedenken hast, für einen Selbstständigen zu arbeiten?
Warum trauen viele Angestellte ihrem "Chef" mehr zu als sich selbst? Die vermeintliche Sicherheit kann es nicht sein, denn wenn der Arbeitgeber scheitert, steht man schnell selbst ohne konkrete Zukunft da und hat ggf. nicht einmal etwas zum Scheitern beigetragen.
Sicher, wer jetzt losrennt und sagt "ich gründe auch", der sollte schon aufpassen, dass er oder sie irgendwie den Markt trifft. Versucht also bitte nicht, Tandem Fahrräder an überzeugte Singles zu verkaufen.
Fragt Euch aber bitte stets, was denn "scheitern" oder "erfolg" für euch persönlich bedeuten. Häufig entstehen auch aus gescheiterten Gründungen optimale Ideen für eine neue Gründung, ohne die damit verbundenen Fehlentscheidungen des 1. Versuchs.
Übrigens habe ich vor kurzem sogar eine Formel für Angst gefunden, die wirklich passte:
Angst = Wahrscheinlichkeit * Schrecken geteilt durch Kompetenz * Umfeld
Dabei steht der Schrecken dafür, wie schrecklich oder folgenreich etwas ist. Die Kompetenz ergibt sich aus z. B. technischem Know how oder umfangreichen Erfahrungen. Das Umfeld wiederum ist Dein Umfeld, welches mit Hilfe, Ratschlägen und Unterstützung positiv auf Dich einwirkt.
Probiert es doch z. B. mal mit Flugangst aus und setzt Eure eigenen Werte in die Formel, das Ergebnis ist verblüffend.
In diesem Sinne
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